〈in übertragener Bedeutung:〉 er ist ein richtiger Bär (umgangssprachlich; ein großer, kräftiger, oft etwas ungeschickt, aber gutmütig wirkender Mensch)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
der Große Bär, der Kleine Bär (Sternbilder des nördlichen Himmels; nach lateinisch Ursa Major und Ursa Minor)
wie ein Bär (umgangssprachlich: in auffallend hohem Maß, sehr: hungrig sein, stark sein wie ein Bär)
jemandem einen Bären aufbinden (umgangssprachlich: jemandem etwas Unwahres so erzählen, dass er es glaubt; die Wendung geht wohl davon aus, dass es praktisch unmöglich ist, jemandem – ohne dass er es merkt – einen Bären auf den Rücken zu binden)
hier/da ist der Bär los; hier/da geht der Bär ab (umgangssprachlich: hier/da ist etwas los, hier/da herrscht Stimmung; die Wendungen beziehen sich wohl auf den [entlaufenen] Tanzbären oder den Bären im Zirkus)
jemand, dessen Aktivitäten an der Börse von erwartetem Fallen der Kurse geprägt sind
Herkunft
nach englisch bear = jemand, der auf Baisse spekuliert (eigentlich = Bär), Herkunft ungeklärt; vielleicht gekürzt aus: bearskin jobber = Bärenfellverkäufer, wohl nach der sprichwörtlichen Warnung, nicht das Fell des Bären zu verkaufen, bevor dieser erlegt ist; heute im Begriffspaar „Bär und Bulle“ (Bulle) meist damit erklärt, dass der Bär die Kurse mit seiner Tatze nach unten drückt, während der Bulle sie mit seinen Hörnern nach oben wirft
Gebrauch
Börsenjargon
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Verwendung der Personenbezeichnung
In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker)
gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei
dieser Verwendung
ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere.
Deswegen wird seit einiger Zeit über
sprachliche Alternativen
diskutiert.